Toumarou (Departement Alibori), Ort Benin

Durch unsere Brunnenbauten schufen wir in zwei Dörfern in der Gemeinde Banikoara an den Schulen Timminringou und Toumarou (im Departements Alibori) Zugang zu sauberem Wasser für mehrere hundert Menschen.

Der Fokus der Projekte liegt auf der Zugänglichkeit zu sauberem Wasser sowie auf dem Erlernen von Hygienemassnahmen. Ausserdem fördert das Projekt lokales Wissen rund um den Bau und den Unterhalt von Brunnen. So können die Gemeinschaften und Familien ihre Infrastruktur längerfristig selber instandhalten und ausbauen.

Stimmen aus dem Dorf Toumarou (März 2021) 

Alimatou Mouhamadou, 42 Jahre alt, Frau des Dorfvorstehers der Schule Toumarou, berichtet darüber, was die Frauen alles auf sich nehmen müssen, um Wasser am Fluss zu holen: «Der Fluss ist eine Art Sumpf und er ist nicht weit vom Dorf entfernt. Um Wasser zu holen, müssen wir hinuntersteigen und mit den vollen Behältern wieder hochsteigen. Es ist sehr schwierig, mit dem Eimer voller Wasser wieder hochzusteigen. Manchmal fallen wir hin. Ausserdem teilen wir die Wasserquelle mit den Tieren. Stehen wir morgens nicht sehr früh auf, das heisst um 5 Uhr, ist das Wasser bereits schmutzig, wenn wir zum Fluss kommen.»

Bénédicte Sobadi, die Leiterin der Schule, meint: «Es gibt Zeiten, da ist die Schule sozusagen leer. Die Kinder erkranken wegen verschmutztem Trinkwasser und können im Schnitt nur an zwei von vier Tagen die Schule besuchen. Das wird sich zum Glück nun ändern.»

Jetzt können die Menschen von Toumarou dank dem Zugang zu sauberem Wasser aufatmen.

Das Projekt wurde in der Umsetzung mehrfach zurückgeworfen. Einerseits hat Corona vieles erschwert, dann erwiesen sich die Bohrungen als sehr anspruchsvoll und mussten wegen instabilem Boden und schlechter Wetterbedingungen immer wieder verschoben werden. Aber wir sind schlussendlich sehr dankbar, dass wir dank Hartnäckigkeit und dem Glauben daran, dass wir das Projekt umsetzen können, den Menschen in Toumarou nun endlich Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen konnten.
Als wir Alimatou Mouhamadou, die Frau des Dorfvorstehers, im März 2021 trafen, sah ihr Leben anders aus. Ihr Alltag war geprägt von langen Wegen, um Wasser zu holen, verbunden mit einigen Gefahren. Jetzt meinte sie: «Es gab Zeiten, da hegten wir keine Erwartungen mehr. Wir mussten so lange auf ein Brunnen-Projekt warten, dass unsere Träume fast zerbrachen.» Diese Worte von Alimatou Mouhamadou klingen noch immer nach.

Alimatou ist eine von 2’000 Einwohnerinnen und Einwohnern von Toumarou. Vor der Umsetzung des Projekts hatten es die Bewohnerinnen und Bewohner, insbesondere Frauen und Kinder, schwer, überhaupt an Wasser zu kommen, das dann obendrein noch oft verschmutzt war.

Heute haben die Dorfbewohner allen Grund, fröhlich zu tanzen. Sie feiern die Übernahme der solar-betriebenen Wasserstelle. Der Zugang zu Wasser wird einfacher und die Wasserstelle verspricht ein besseres Leben. Dadurch werden die Menschen in Toumarou mehr Zeit für den Anbau von Gemüse im eigenen Garten oder die von ihnen betriebene Landwirtschaft aufwenden können.

Alimatou Mouhamadou erzählt mit einem Strahlen in den Augen: «Gute Gesundheit hält jetzt Einzug. Unsere Kinder werden nicht mehr krank. Was mich besonders freut, ist, dass die Wasserstelle direkt auf dem Schulgelände liegt und für die Schülerinnen und Schüler wie auch die anderen Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde von Nutzen ist. Die Kinder werden sich die Hände waschen können, wann immer sie wollen. Was mich noch viel mehr freut ist, dass unsere Kinder nicht mehr so vielen Gefahren auf dem Weg zur Wasserstelle ausgesetzt sind, denn sie mussten uns ja immer begleiten.»

Die Stiftung VIVES realisierte dieses Projekt zusammen mit der Pfarrei St. Laurentius in Winterthur-Wülflingen. VIVES bedankt sich herzlich für das grosse Engagement der Pfarrei-Mitglieder von St. Laurentius.